Austrian Scientists & Scholars
in North America

ASciNA Award Archives

Der von ASciNA ausgeschriebene und vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) dotierte ASciNA Award ist ein Wissenschaftspreis, der ausschließlich an NachwuchsforscherInnen für ihre exzellenten wissenschaftlichen Publikationen vergeben wird, die sie innerhalb der letzten zwölf Monate vor Einreichung veröffentlicht und während eines Aufenthaltes an einer nordamerikanischen Forschungseinrichtung erarbeitet haben. Die Einreichungen werden vom Wissenschaftsfonds FWF begutachtet und in den beiden Kategorien „Principal Investigator“ bzw. „Young Scientist“ vergeben.

ASciNA Award 2016

Die Gewinner der ASciNA Awards 2016 wurden am 22. Oktober im Rahmen des Austrian Research and Innovation Talk (ARIT) in Toronto (Kanada) bekannt gegeben. Die Preise gingen an den Ökonomen Maximilian Kasy, den Molekularbiologen Georg Winter und den Physiker Philipp Haslinger.

Foto: v.l.n.r.: Arno Riedel – Barbara Weitgruber – Georg Winter – Maximilian Kasy – Philipp Haslinger – Klement Tockner – Franz Franchetti – Clemens Mantl
© Office of Science and Technology Austria – Washington, DC. Courtesy of: Josh Fee Photography

Junior Principal Investigator

Der mit 10.000 Euro dotierte „Junior Principal Investigator“ Award ging an Maximilian Kasy, der seit 2012 eine Position als Assistant Professor am Department of Economics der Harvard University inne hat. Seine Arbeit widmete sich der Frage, wie man am besten die Fälle für Studien auswählt, beispielweise Patienten für eine klinische Studie. Laut Kasy ist die Zufallsauswahl dabei nicht immer die beste Methode. „Wenn man etwas über die Fälle weiß, dann sollte man diese Information auch nutzen“, sagte Kasy. Der Preisträger entwickelte ein Verfahren zur Optimierung der Fallauswahl, wobei er das Optimum darin sieht, den Zufall gänzlich wegzulassen. Kasys Arbeit wird in der Fachzeitschrift „Political Analysis“ erscheinen.

Young Scientists

Georg Winter, seit 2013 als Postdoc am Department of Medical Oncology des Dana-Farber Cancer Institute der Harvard Medical tätig, erhielt einen der beiden mit je 7.500 Euro dotierten Preise in der Kategorie „Young Scientists“. Seine im Vorjahr in Scienceveröffentlichte Arbeit bezeichnen die Gutachter als „wichtiger Durchbruch“ in der Medikamentenentwicklung, weil die beschriebene Methode den zielgerichteten Abbau krankheitsrelevanter Proteine ermöglicht.
Winter und seine Kollegen entwickelten Moleküle, die spezielle Proteine erkennen und die „zelluläre Müllabfuhr“ dazu bringen, diese Proteine abzubauen. Dadurch könne beispielsweise das Tumorwachstum eingeschränkt werden. Georg Winter ist nach Österreich zurückgekehrt und forscht derzeit in Wien am Forschungszentrums für Molekulare Medizin (CeMM) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW).

Der zweite „Young Scientists“-Award geht an Philipp Haslinger, Schrödinger-Stipendiat und seit dem Vorjahr Postdoc am Department of Physics der University of California in Berkeley.
Haslingers in Science veröffentlichte Arbeit bringt laut Gutachten „die wissenschaftliche Suche nach dem Nachweis ‚Dunkler Energie‘ von riesigen Beschleunigern auf den Lasertisch und ermöglicht es damit mehreren Gruppen weltweit, experimentell an diesen Messungen teilzunehmen“. Die rätselhafte „Dunkle Energie“ wäre eine mögliche Erklärung dafür, dass sich das Universum immer schneller ausdehnt. Wenn es also eine weitere Grundkraft gibt – bisher sind vier bekannt – müsste man sie auch messen können. Diese Messung ist bisher noch nicht gelungen. Philipp Haslinger und seine Kollegen versuchen, mit Hilfe der sogenannten Atominterferometrie die Beschleunigung einzelner Atome extrem genau zu messen.

Pressestimmen:

ASciNA Award 2015

Die ASCINA Preisträger 2015 sind Josef Pradler in der Kategorie „Young Principal Investigator“, Anna Obenauf und Gustav Oberdorfer wurden in der Kategorie „Young Scientist“ ausgezeichnet. Die Verleihung durch die zuständige Sektionschefin im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Barbara Weitgruber, fand am 7. November 2015 im Anschluss an den „Austrian Research and Innovation Talk“ in San Francisco statt.

Foto: v.l.n.r.: Clemens Mantl – Barbara Weitgruber – Josef Pradler – Anna C. Obenauf – Gustav Oberdorfer -Christine Mannhalter – Franz Franchetti
Foto Credit: Jeff Rumans

Junior Principal Investigator:

Josef Pradler, PhD (Johns Hopkins University, Baltimore, MD; nun: Institut für Hochenergiephysik der Akademie der Wissenschaften): “Dark Energy from the String Axiverse”, Physical Review Letters, Dec 2014. Die Arbeit von Dr. Pradler widmet sich der dunklen Materie, und der Frage nach der Ursache der sich beschleunigenden Expansion des Universums.

Young Scientists:

Anna C. Obenauf, PhD (Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York, NY): „Therapy-induced tumour secretomes promote resistance and tumour progression”, Nature, Apr 2015. In ihrer Arbeit konnte Dr. Obenauf Mechanismen der Resistenzentwicklung von Tumoren gegen Chemotherapien beschreiben, sowie im Tierexperiment einen potentiell bahnbrechenden Therapieansatz zur Reduktion der Metastasierung von Tumoren nachweisen.

Gustav Oberdorfer, PhD (Univ. of Washington, Seattle, WA): „High thermodynamic stability of parametrically designed helical bundles”, Science, Oct 2014. Dr. Oberdorfer präsentiert eine neue Methode zur Herstellung von außergewöhnlich stabilen Proteinen zur Anwendung in der Nanotechnologie, welche einen einen Meilenstein im Protein-Design darstellt.

ASciNA Award 2014

Die ASciNA Preisträger 2014 sind Sonja Schmid in der Kategorie „Young Principal Investigator“, Mariella Gruber-Filbin und Simon Gröblacher wurden in der Kategorie „Young Scientist“ ausgezeichnet.
Die Verleihung durch die zuständige Sektionschefin im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Barbara Weitgruber, fand am 11. Oktober 2014 im Anschluss an den „Austrian Research and Innovation Talk“ in Boston statt.SciNA

Foto: v.l.n.r.: Philipp Marxgut – Barbara Weitgruber – Mariella Gruber-Filbin – Simon Gröblacher – Sonja Schmid – Pascale Ehrenfreund – Hubert Zajicek Foto Credit: David Fox Die vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft mit einem Preisgeld von 10.000 Euro bzw. je 7.500 Euro dotierten Preise werden vom Netzwerk „Austrian Scientists and Scholars in North America“ (ASCINA) ausgeschrieben und durch eine vom Wissenschaftsfonds FWF beschickte internationale Fachjury begutachtet.
Sonja Schmid – The Pre-Chernobyl History of the Soviet Nuclear Industry
Sonja Schmid
In der Kategorie „Young Principal Investigator“ wurde Sonja Schmid, Assistant Professor am Virginia Polytechnic Institute and State University (VirginiaTech), für ihr demnächst im renommierten Wissenschaftsverlag MIT Press erscheinendes Buch „The Pre-Chernobyl History of the Soviet Nuclear Industry“ ausgezeichnet. An der Universität Wien und der Cornell University ausgebildet, forscht Sonja Schmid seit sechs Jahren am nahe Washington DC gelegenen VirginiaTech Department of Science and Technology in Society. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Forschungs- und Technologiepolitik, Risikoanalysen, Energiepolitik sowie nukleare Proliferation.
Mariella Gruber-Filbin – Coordinate activation of Shh and PI3K signaling in PTEN-deficient glioblastoma: new therapeutic opportunities
Mariella Gruber-Filbin
Gruber-Filbin, Post-Doc am Dana-Farber Cancer Institute in Boston, promovierte 2004 sub auspiciis praesidentis an der Medizinischen Universität Graz. Ihre in „Nature Medicine“ veröffentlichte und nun mit dem ASCINA-Award ausgezeichnete Forschungsarbeit über Hirntumore führte bereits zu einer internationalen Multi-Zentrum Studie und könnte einen Durchbruch in der Behandlung bösartiger Tumore bei Kindern und Erwachsenen darstellen. Gruber Filbin, M., et al. (2013). „Coordinate activation of Shh and PI3K signaling in PTEN-deficient glioblastoma: new therapeutic opportunities.“ Nat Med 19(11): 1518-1523.

Simon Gröblacher – Squeezed light from a silicon micromechanical resonator

Simon Gröblacher

Gröblacher hat bis August 2014 als Post-Doc am California Institute of Technology (Caltech) geforscht und wird im November eine Assistenzprofessur an der Universität Delft in den Niederlanden antreten. Der Absolvent der Universität Wien beschäftigt sich mit Quanten-Optomechanik. Seine in „Nature“ veröffentlichte Arbeit über „squeezed light“ eröffnet neue Möglichkeiten für präzise optische Messungen und neue Sensor-Applikationen.
Safavi-Naeini, A. H., et al. (2013). „Squeezed light from a silicon micromechanical resonator.“ Nature 500(7461): 185-189.

"Mit diesen Preisen würdigen wir die exzellente Arbeit österreichischer Wissenschaftler im Ausland. Alle drei Preisträger haben den Grundstein ihrer internationalen Karriere in Österreich gelegt und sind damit auch wichtige Botschafter unseres Landes und des Hochschulsystems. Der Austausch und der Kontakt mit heimischen Spitzenforschern im Ausland haben einen hohen Stellenwert und helfen dabei, die Verbindungen mit Österreich aufrechtzuerhalten und zu intensivieren", sagt Wissenschafts- und Forschungsminister Reinhold Mitterlehner.

„Das ASCINA Netzwerk mit seinen Mitgliedern in Nordamerika und Österreich ist ein leuchtendes Beispiel für Vernetzung und Wissensaustausch.", beschreibt Barbara Weitgruber, Leiterin der Sektion für Wissenschaftliche Forschung und internationale Angelegenheiten im BMWFW die Bedeutung von ASCINA. „Der Award ist eine Geste der Anerkennung und der Wertschätzung, die das BMWFW jungen österreichischen Forscherinnen und Forschern des ASCINA-Netzwerks entgegenbringt, die durch ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen und ihr großes Engagement eine wichtige Funktion in der transatlantischen Kooperation und im Wissensaustausch haben."

ASciNA Award 2013

Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle gratuliert Harald Ott und Michael Grünwald. Die (ehemals) in den USA tätigen österreichischen Forscher sind für ihre 2013 in den wissenschaftlichen Fachzeitschriften „Nature“ bzw. „Nano Letters“ veröffentlichten Arbeiten mit den diesjährigen ASCINA-Awards ausgezeichnet worden. „Die ASCINA-Awards sind eindrücklicher Beleg für die Exzellenz und Internationalität heimischer Nachwuchswissenschaftler“, so Töchterle. Der Tiroler Harald Ott und der Wiener Michael Grünwald erhielten den mit jeweils 10.000 Euro dotierten Preis gestern Abend im Anschluss an den „Austrian Science Talk“ in San Francisco von Mag. Barbara Weitgruber, Sektionschefin im Wissenschafts- und Forschungsministerium, verliehen.

Personen v.l.n.r. Barbara Weitgruber (BMWF), Botschafter Hans-Peter Manz, Harald Ott (Junior PI Award), Michael Grünwald (Young Scientists Award), Pascal Ehrenfreund (FWF), Hubert Zajicek. Fotocredit: Seth Joel

„Der ASciNA Preis ist ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung des Wissenschaftsministeriums für die in den USA und Kanada tätigen österreichischen Forscherinnen und Forscher“, unterstreicht Barbara Weitgruber, Leiterin der Sektion für Wissenschaftliche Forschung und internationale Angelegenheiten im BMWF, die Bedeutung des Preises. „Der Preis stellt außerdem einen Brückenschlag zwischen Österreich und Nordamerika dar, wird doch damit auch die Kommunikation zwischen österreichischen Nachwuchsforschenden in Nordamerika und der österreichischen Forschungscommunity gefördert.“


Harald Ott – biotechnische Züchtung lebenswichtiger Organe
In der Kategorie „Principal Investigator“ wurde heuer Harald Ott für seine in „Nature“ publizierten Erfolge bei der biotechnischen Züchtung einer künstlichen Niere ausgezeichnet. An der Medizinuniversität Innsbruck ausgebildet, leitet Harald Ott seit 2008 mittlerweile sein eigenes Labor an der Medical School in Harvard. Er entnimmt an seinem Labor Spenderorganen noch lebende Zellen, aus denen sich neue Organe bilden sollen, die anschließend in einen lebenden Körper implantiert werden können. Diese Technik könnte schon in naher Zukunft die Transplantationsmedizin revolutionieren.

Michael Grünwald – Nano-Kristalle

Der Preisträger des „Young Scientist Award“, Michael Grünwald, beschreibt, wie Nanokristalle dazu gebracht werden können, ihre Hochdruck-Struktur auch bei normalem Druck beizubehalten. Grünwald, der mit einem Erwin-Schrödinger-Stipendium des österreichischen Wissenschaftsfonds als Fellow an der University of California in Berkeley forschte, arbeitet mittlerweile als Computerphysiker an der Universität Wien. Seine preisgekrönten Forschungsergebnisse wurden heuer in in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Nano Letters“ der American Chemical Society veröffentlicht.

ASciNA Award 2012

Auch 2012 vergab ASciNA in Kooperation mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF) Preise in den beiden Kategorien „Young Investigator“ bzw. „Principal Investigator“ – jeweils dotiert mit 10.000 Euro. Die Preisverleihung fand heuer im Rahmen des 10-jährigen Geburtstagsfests von ASciNA am 17. Dezember 2012 in den Räumen des Palais Harrach in Wien statt. Die Preise wurden durch Bundesminister o. Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle überreicht. Zum Anlass der ASciNA Preisverleihung und des 10-Jahres-Jubiläums hatten wir außerdem die Ehre, einige ASciNA Gründungsmitglieder und drei der bisher vier ASciNA Präsidenten zu begrüßen. Eva Schernhammer und Peter Nagele reisten für die Laudation an, um die Preisträgerinnen gebührend vorzustellen.

Personen: v.l.n.r.: Peter Nagele, Hubert Zajicek, Eva Schernhammer, Bernadette Wegenstein, Karlheinz Töchterle, Eva M. Fast, Philipp Marxgut und Philipp Steger. Fotocredit: BMWF/Haslinger

Die Preisträgerinnen

Der Preis für den Young Scientist ging an DI (FH) Eva M. Fast für ihre Arbeit “Wolbachia Enhance Drosophila Stem Cell Proliferation and Target the Germline Stem Cell Niche“ (Science, November 2011). Der Preis für den Junior PI Award ging an Dr. Bernadette Wegenstein für ihre Arbeit über “The Cosmetic Gaze: Body Modification and the Construction of Beauty” (MIT Press, 2012). Bernadette Wegenstein ist derzeit Research Professor an der Johns Hopkins University, am Department of German and Romance Languages and Literature in Baltimore, Maryland, wo sie auch das Center for Advanced Media Studies leitet.

Die Sprach- und Literaturwissenschaftlerin, Künstlerin, und Filmemacherin hat sich in ihrer prämierten Arbeit den Schönheitsidealen der Zeit bis zur Schönheitschirurgie gewidmet. Sie erörtert die Geschichte des Makeovers mittels des theoretischen Konzepts des „kosmetischen Blickes“ – ein Blick auf den Körper, der von der Technik, den Erwartungen und den Strategien der Körpermodifikationen informiert und in erster Linie moralisierend ist, da er Verbesserung erwartet sowohl innerlich wie äußerlich. In ihrem jüngsten Filmprojekt „The Cure“ befasst sie sich ebenfalls mit dieser Thematik – allerdings im Zusammenhang mit Brustkrebs. Bernadette Wegenstein lebt gemeinsam mit ihrem Mann und den drei Kindern in Baltimore.

Personen: v.l.n.r.: Hubert Zajicek, Bernadette Wegenstein, Karlheinz Töchterle, Fotocredit: BMWF/Haslinger

Die Biotechnologin Eva Fast ist derzeit mit ihrer Dissertation am Department of Biology der Boston University beschäftigt. Sie entführt uns in die Welt des beliebten Forschungsmodells Drosophila. Ihre Arbeit über Wolbachia-Bakterien, die weiblichen Fliegen-Ovarien infizieren und so eine vermehrte Eiproduktion in den Fliegen induzieren, die wiederum für die Bakterien-verbreitung verantwortlich ist, klingt zwar wie ein Zungenbrecher, ist aber tatsächlich ein wichtiger Einblick in den Mechanismus von bakterieller Infektion. Sie ist Teil des executive teams im Chapter ASciNA Greater Boston und hat im Rahmen von Ascina auch das Mentoring Programm absolviert.

Personen: v.l.n.r.: Hubert Zajicek, Eva M. Fast, Karlheinz Töchterle, Fotocredit: BMWF/Haslinger

Der schöne Abend wurde auch von Presse entsprechend kommentiert. Hier geht es zur APA-Pressemeldung.

Es gab auch noch ein interessantes Interview im Kurier bzgl. Karriere in USA: “Junge Österreicher an US-Elite-Instituten: hoch geschätzt, hochmotiviert und mit freundlichem Blick auf die Heimat“.

ASciNA Award 2011

Am 10. September 2011 wurde von Mag. Friedrich Faulhammer, Generalsekretär des Wissenschafts- und Forschungsministeriums, und ASciNA-Präsident Peter Nagele im Namen von Wissenschaftsminister Töchterle der mit je 10.000 Euro dotierte ASciNA Award an zwei Preisträger übergeben. Die feierliche Verleihung an Dr. Georg Stadler und Dr. Thomas Karl fand am Abend des „Austrian Science Talk“ im österreichischen Kulturforum in New York City statt. Die beiden Wissenschaftler haben während ihrer Forschungstätigkeit in Nordamerika im renommierten Wissenschaftsmagazin Science publiziert und somit die Aufmerksamkeit der Jury auf sich gezogen.

Dr. Georg Stadler (siehe Bild oben) wurde mit dem Young Scientist Award belohnt. Er hat Mathematik an der Universität Graz studiert und auch einen Postdoc in Portugal absolviert. Stadler forscht an der University of Austin in Texas und überzeugte mit seiner Publikation im Magazin Science: „The Dynamics of Plate Tectonics and Mantle Flow: From Local to Global Scales“ (27. August 2010). Sein Thema ist die Plattentektonik, für die Stadler einen neuen Ansatz für das lang anstehende Problem der Bewegung der Platten entwickelte.

Dr. Thomas Karl ist Empfänger des Junior Principal Investigators Awards für seine Science-Publikation „Efficient Atmospheric Cleansing of Oxidized Organic Trace Gases by Vegetation“ (2010). Die Forschungsarbeit liefert einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis fundamentaler Prozesse in Atmosphärenchemie- und Klimamodellen. Dr. Karl ist Physiker mit einem Studienabschluss von der Universität Innsbruck. Seine ausgezeichnete Forschungsarbeit entstand im Team am National Center for Atmospheric Research im US-Bundesstaat Colorado.

ASciNA Award 2010

Die mit je 10.000 Euro dotierten ASciNA Awards wurden am 17. Sept. 2010 von BMWF-Generalsekretär Friedrich Faulhammer und ASciNA-Präsident Peter Nagele im Namen von Wissenschafts- und Forschungsministerin Beatrix Karl an die Preisträger überreicht. Die Verleihung fand am Vorabend des „Austrian Science Talk“ in Vancouver, Kanada, statt.

Nagele (Ascina), Müller (postdoc Awardee), Munk (Ehrenkreuz), Wernig (PI awardee), Faulhammer (BMWF), Marxgut (OST)

Mit dem Young Scientists Award wurde Dr. Thomas Müller ausgezeichnet, der inzwischen wieder von seinem Forschungsaufenthalt am IBM Thomas J. Watson Forschungszentrum in New York an die TU Wien zurückgekehrt ist. Er überzeugte mit seiner Publikation „Graphene photodetectors for high-speed optical communications“ in Nature Photonics (Vol. 4, Mai 2010). Thomas Müller ist es erstmals gelungen, einen auf Graphen basierenden Photodetektor herzustellen. Graphen ist eine Kohlenstoffschicht, die nur ein Atom dick ist – gewissermaßen ein Blatt Papier aus Kohlenstoffatomen, aber eine Million mal dünner. Dieses erste, zweidimensionale Material gilt seit einigen Jahren als Hoffnungsträger in der Elektronik, wo es auf längere Sicht Silizium ablösen könnte. Graphen ist nicht nur das dünnste, steifste und stärkste bekannte Material; es besitzt auch die höchste Wärmeleitfähigkeit, ist absolut undurchlässig für Gase, und es leitet elektrischen Strom bei Raumtemperatur besser als alle anderen Materialien. Auch die optischen Eigenschaften können sich sehen lassen: Es absorbiert Licht mindestens 10-mal stärker als die meisten anderen Stoffe und ist somit, obwohl nur ein Atom dünn, mit freiem Auge sichtbar.

Dr. Marius Wernig, der in Stanford forscht, wird für seine Publikation“Direct conversion of fibroblasts to functional neurons by defined factors“ (Direkte Umwandlung von Fibroblasten in funktionierende Neurone mit definierten Faktoren) in Nature 463, 1035-1041 (25. Februar 2010) mit dem Junior Principal Investigators Award ausgezeichnet. Das Team um Wernig hat erfolgreich bewiesen, dass die direkte Umwandlung von Hautzellen (Fibroblasten) in funktionierende Nervenzellen, von den Forschern induzierte Neurone oder iN-Zellen genannt, durchÜberexpression von drei gewebespezifischen Genen in Mäusen erreicht werden kann. Induzierte Neurone (iN-Zellen) haben eine Schlüsselfrage in der Stammzellforschung beantwortet und sind ein attraktiver Weg, um in Zukunft neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson, Schizophrenie, Depression, aber auch Multiple Sklerose therapieren zu können, sofern ein besseres Verständnis des Transdifferenzierungsprozesses besteht und eine sichere Anwendung gewährleistet werden kann.

ASciNA Award 2009

Die Auszeichnungen wurden am 12. November 2009 von ASCINA Präsident Dr. Peter Nagele gemeinsam mit österreichischen Botschafter in den USA Dr. Christian Prosl überreicht. Im Rahmen des Empfangs an der österreichischen Botschaft präsentieren die Preisträger ihre Forschungsarbeiten in Kurzvorträgen. Zu den knapp 60 Teilnehmern zählten unter anderem Günther Bischof, Direktor des Center for Austrian Culture and Commerce an der University of New Orleans, und Prof. Gary Cohen, dem Direktor des Center for Austrian Studies an der University of Minnesota, der im Rahmen des Empfangs mit dem österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet wurde. Die Verleihungs-Zeremonie an der österreichischen Botschaft in Washington DC wurde vom Office for Science and Technology (OST) veranstaltet. Der Direktor des OST und Wissenschaftsattaché Direktor Mag. Philipp Marxgut führte durch den Abend.

Den Young Scientists Award erhielt Gerlinde WERNIG, M.D. vom Institute for Stem Cell Biology and Regenerative Medicine, Stanford University, Medical School, CA für „Efficacy of TG101348, a Selective JAK2 Inhibitor, in Treatment of a Murine Model of JAK2V617F-Induced Polycythemia Vera”inCancer Cell 13, 1–10, April 2008. Nach dem Medizinstudium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, das sie 1999 abschloss, absolvierte Frau Dr. Gerlinde Wernig ihre Facharztausbildung Innere Medizin an der Universität Bonn, um anschließend an der Harvard Medical School ein Fellowship an der Division of Internal Medicine, Department of Hematology, anzutreten. Im Herbst 2008 übersiedelte Dr. Wernig an die US-Westküste, um an der University of Stanford Medical School eine weitere Facharztausbildung für Pathologie und ein Fellowship am Stem Cell Institute zu absolvieren. Dr. Wernig untersucht neue Therapieansätze für Blutkrebserkrankungen in einem Tiermodell, an dessen Entwicklung Dr. Wernig beteiligt war.

Der Junior Principal Investigator Award ging an Peter WINZER, Ph.D. von den Bell Labs, Crawford Hill Labs, Alcatel-Lucent, Holmdel, NJ für „100-Gb/s DQPSK Transmission: From Laboratory Experiments to Field Trials“inJournal of Lightwave Technology, Vol. 26, No. 20, October 15, 2008. Dr. Winzer studierte an der Technischen Universität Wien, promovierte im Dezember 1998 und wechselte 2000 vom Institut für Nachrichtentechnik und Hochfrequenztechnik an der TU Wien als Post-Doc an die renommierten Bell Labs in Holmdel, NJ. In jenem Labor, das bis dato 13 Nobelpreisträger hervorgebracht hat, ist Dr. Winzer zum “Distinguished Member of Technical Staff” aufgestiegen und forscht an glasfaser-optischer Datenübertragung. Dr. Winzer, dessen Publikationsliste über 150 Originalarbeiten enthält, war massgeblich bei der Implementierung des ersten Feldversuchs einer Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung (100 Gbit/sec) beteiligt

Ein weiterer Junior Principal Investigator Award ging an Martin W. Hetzer, Ph.D. von The Salk Institute for Biological Studies, La Jolla, CA für „Age-Dependent Deterioration of Nuclear Pore Complexes Causes a Loss of Nuclear Integrity in Postmitotic Cells” in Cell 136, 284–295, January 23, 2009. Nach einem Diplomstudium der Biochemie an der Universität Wien promovierte Dr. Hetzer summa cum laude 1997 bei Prof. Rudolf Schweyen im Bereich der Genetik. Nach Post-Doc Erfahrungen am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg wechselte Dr. Hetzer 2004 an das Salk Institute in La Jolla, CA, wo er seit 2009 den Titel eines Associate Professors innehat. Dr. Hetzer, der den Prozess der Zell-Alterung untersucht um dadurch Krankheitsmechanismen von degenerativen Erkrankungen des Nervensystems wie der Parkinson- oder Alzheimer-Erkrankung zu erklaeren, wurde in seiner bisherigen Laufbahn mit dem Erwin-Schroedinger Stipendium, dem APART-Preis sowie dem angesehenen Hearst Endowment ausgezeichnet.

ASciNA Award 2008

ASciNA vergab 2008 erstmalig einen „Young Scientist Award“ zur Auszeichnung hervorragender wissenschaftlicher Arbeiten an österreichische WissenschafterInnen jeglicher Disziplinen die in Nordamerika (USA und Canada) forschen. Ziel des Preises, der von der damaligen Präsidentin des Ascina Netzwerkes, Eva Schernhammer, ins Leben gerufen wurde, ist es, den Austausch innerhalb ASciNAs zu fördern und eine wissenschaftliche Brücke zwischen Österreich und Nordamerika zu bilden. Die Bewertung der eingelangten Anträge erfolgt durch den Wissenschaftsfonds (FWF), der je nach Antragseingang geeignete Fachjurys zur Evaluierung einrichten wird. Der ASciNA Forschungspreis wird seither jährlich vergeben, ist vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung finanziert und wird vom Bundesminister verliehen.

Die Verleihung der ersten ASciNA Preise erfolgte am 10. November 2008 im Rahmen eines Festaktes durch den damaligen Wissenschaftsminister Johannes Hahn und die damalige Ascina Präsidentin Schernhammer. Die Preise wurden an die Mathematikerin Franziska Michor und den Sprachwissenschafter Stefan Dollinger verliehen.

Michor wurde für Ihre Publikation „Chronic Myeloid Leukemia Blast Crisis Arises from Progenitors“ im Bereich „Natural and Life Sciences“ ausgezeichnet. Michor studierte an der Harvard Universität und hat ein mathematisches Modell entwickelt, mit dem man die Evolution von Zellen, welche zum Endstadium einer bestimmten Form von Blutkrebs führen, studieren kann („Chronic Myeloid Leukemia Blast Crisis Arises from Progenitors“).

Dollinger, der im Bereich Geisteswissenschaften ausgezeichnet wurde, arbeitete als Postdoc an der University of British Columbia in Vancouver (Kanada). Ausgezeichnet wurde er für seine 2008 publizierte Monografie im Bereich der Soziolinguistik, die sich mit der Entwicklung von elf Modalverben im Kanadischen Englisch des späten 18. und frühen 19. Jahrhundert auseinandersetzt.

Vergeben wurden diese beiden ersten ASciNA Preise am Montagabend (10.11. 2008) gemeinsam mit den Wittgenstein- und START-Preisen in Wien.

Die erste ASciNA Preisverleihung fand am 10. November 2008 in Wien statt.